Interaktionen zwischen Blumen
und Schmetterlingen

Forschungspreis

Im Rahmen ihrer Masterarbeit analysierte Erika Depisch Blüten-Schmetterlings Netzwerke in verschiedenen Grünlandnutzungen des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel.

Wiesen, auf denen hauptsächlich Przewalski-Pferde grasen.
(c)Erika Depisch

Abb. 1: Weiden, auf denen hauptsächlich Przewalski-Pferde grasen.

Die untersuchten Landnutzungstypen umfassten (1) Weiden, auf denen hauptsächlich Przewalski-Pferde grasen, (2) Weiden, die von frei umher wandernden, nicht-stationären Rindern beweidet werden, und (3) Wiesen, die ohne größere weidende Tiere gepflegt werden. Die Datenerhebung fand im Juni und Juli 2021 während einer Dürreperiode statt. Insgesamt wurden 4160 Interaktionen zwischen Blüten und Schmetterlingen beobachtet, die 27 Schmetterlings- und 59 Pflanzenarten umfassten.

Weiden, die von frei umher wandernden, nicht-stationären Rindern beweidet werden.
(c)Erika Depisch

Abb. 2: Weiden, die von frei umher wandernden, nicht-stationären Rindern beweidet werden.

Gesamtstruktur des Netzwerks: Neben der Beschreibung der Gesamtstruktur wurden Netzwerkmessgrößen wie die Netzwerk-Spezialisierung H2 berechnet. Auf Artebene wurden Spezialisierung d' und „species strength“ für die am häufigsten besuchten Pflanzen und Schmetterlinge berechnet.

Ergebnisse: Die Netzwerkspezialisierung H2 korrelierte nicht mit dem Blühangebot, war aber beeinflusst von einer statistischen Interaktion zwischen Beobachtungsmonat und Landnutzungstyp. Die Artenvielfalt von Pflanzen und Schmetterlingen, die an den Netzwerken beteiligt waren, war auf Wiesen ohne Weidetiere am höchsten. Bei allen drei Landnutzungstypen nahm die Vielfalt der interagierenden Arten von Frühsommer bis Hochsommer aufgrund der Dürre ab. Keine der näher betrachteten Pflanzen- oder Tierarten zeigte eine hohe Spezialisierung oder „species strength“.

Wiesen, die ohne größere weidende Tiere gepflegt werden.
(c)Erika Depisch

Abb. 3: Wiesen, die ohne größere weidende Tiere gepflegt werden.

Einflussfaktoren auf die Interaktionen: Blütenfarbe, Nektarmenge und Blütenstandstyp hatten einen schwach signifikanten Einfluss auf die Besuchsrate, während UV-Muster keinen Effekt zeigten. Insgesamt bevorzugten Schmetterlinge gelbe Blumen, eine hohe Nektarmenge sowie Trauben und zusammengesetzte Blütenstände gegenüber Einzelblumen. In den detaillierteren Analysen zeigten die Arten Polyommatus icarus, Plebejus argus, Coenonympha pamphilus und Melanargia galathea zwar opportunistisches Verhalten bei ihren Blütenbesuchen, es wurden jedoch Präferenzen in Bezug auf Farbe, Kronröhrenlänge und Nektarmenge beobachtet.

Schlussfolgerung: Insgesamt hatte der Landnutzungstyp sowie der Beobachtungsmonat einen Einfluss auf die Struktur der Schmetterlings-Blüten-Netzwerke auf Graslandflächen im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel. Die Unterschiede hingen jedoch von den betrachteten Netzwerkmesswerten ab und waren insgesamt recht subtil. Dies steht im Gegensatz zur Artenvielfalt, die signifikant zwischen den Landnutzungstypen und zwischen Früh- und Hochsommer unterschiedlich war.

 

[Text: Erika Depisch]

 
 

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Interaktion zwischen Blumen und Schmetterlingen in unterschiedlichen Gründlandschaften des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel

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